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Kleine Füße – Große Schritte? Gebunden in Chinas langem 19. Jahrhundert
Lotosschuhe aus China finden sich in den Sammlungen ethnologischer Museen in großer Zahl. Sie spiegeln die Blicke europäischer Sammler und Sammlerinnen auf China. Und sie zeugen vor allem von der Praxis des Bindens der Füße von Mädchen und Frauen, vergleichbar mit dem Korsett in Europa, bis Anfang des 20. Jahrhunderts. Was hatte es mit dieser Praxis auf sich? Was wissen wir über den Blick der Frauen selbst auf das Fußbinden – und wie verändert ein aktuell neues Verständnis von Chinas langem 19. Jahrhundert auch das Lesen der Geschichte und des Endes der Praxis des Fußbindens?
Mareile Flitsch ist Sinologin und Ethnologin. Sie ist Professorin für Ethnologie und Direktorin des Völkerkundemuseums der Universität Zürich.
In Kooperation mit dem Museum Fünf Kontinente zur Ausstellung "Betörend schön. Chinesische Hinterglasbilder aus der Sammlung Mei-Lin" (21.6.2024 bis 19.1.2025)