Die MVHS war zu Gast

11. Dezember 2019: Die Deutsch- und Integrationskurse zu Gast im Gärtnerplatztheater

Ein Deutschkurs in der Oper! Eine tolle Kooperation mit der Theatergemeinde München ermöglicht Deutsch- und Integrationskursen an der MVHS Theaterbesuche. Am Mittwochabend durfte ein Kurs im Gärtnerplatztheater Engelbert Humperdincks «Hänsel & Gretel» erleben und hinter der Bühne die ‚Hexe‘ (Juan Carlos Falcón, Mitte, im Kostüm) treffen. Über 700 Deutschlernende waren dank des Projekts „Theater und Integration“ seit 2015 kostenlos im Theater.


14. November 2019: Die Kunst der Trennung – Funktion und Zukunft der Gewaltenteilung

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger war Bundesministerin der Justiz und gleichzeitig Bundestagsabgeordnete. Wolfgang Thierse hat mit der DDR das Gegenteil eines Rechtsstaats erlebt und stand später als Präsident dem Deutschen Bundestag vor. Und Verfassungsrichter a.D. Prof. Dieter Grimm hat sowohl Recht gesprochen als auch Verfassungstheorie beforscht. Auf dem Podium mit Moderatorin Gudula Geuther waren alle drei Säulen des Staates mit profilierten Persönlichkeiten vertreten, die anekdotenreich von ihrem Zusammenwirken in der Praxis erzählen konnten. Ein Mitschnitt des Abends findet sich in der >> MVHS Mediathek


30. September 2019: Norbert Lammert weckt Leidenschaft für Demokratie

„‚Wir‘ heißt die demokratische Lösung aller Probleme und ‚Wir‘ gewinnt“, sagte Dieter Reiter am Dienstagabend in Anlehnung an den aktuellen Slogan der Münchner Volkshochschule. Mit einem Grußwort eröffnete der Oberbürgermeister den Auftakt zum Programmschwerpunkt „Das Experiment: Deutschland und die Demokratie“ in der Black Box im Gasteig. Bundestagspräsident a.D. Prof. Dr. Norbert Lammert zeigte in seinem Vortrag, wie wenig selbstverständlich es 1949 war, im deutschen Grundgesetz die Menschenwürde über alles zu stellen. „Wir behandeln unsere Demokratie, als genieße sie Denkmalschutz“, so Lammert. Dabei müssten wir sie wertschätzen und aktiv schützen. Pointiert und leidenschaftlich machte er deutlich, was für eine historische Sonderstellung Deutschland mit seiner Verfassung und dem zuletzt friedlichen Weg zu ihr genießt. Salome Kammer und Maria Reiter zeichneten musikalisch den teils kuriosen Weg nach, den gleichzeitig die deutsche Nationalhymne genommen hat. Ein Mitschnitt des Vortrags findet sich in der >> MVHS Mediathek


19. Juli 2019: Beatrix Zurek und Dorothee Schiwy gratulieren zum erfolgreichen Schulabschluss

Rund 280 junge Menschen haben sich im Schuljahr 2018/2019 an der Münchner Volkshochschule auf die externen Abschlussprüfungen an Mittel- und Realschulen vorbereitet. Am Freitag haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Lehrgänge zum Erfolgreichen Mittelschulabschluss, zum Qualifizierenden Mittelschulabschluss und zur Mittleren Reife sowie im Projekt FlüB&S (Flüchtlinge in Beruf & Schule) ihre Abschlusszeugnisse entgegen genommen.
Die Leiterin des Sozialreferats der Landeshauptstadt München, Dorothee Schiwy, sowie die Leiterin des Referats für Bildung und Sport, Beatrix Zurek, gratulierten den Absolventinnen und Absolventen zu ihren Abschlüssen. Viele von ihnen haben schon einen Ausbildungsvertrag unterschrieben oder werden eine weiterführende Schule besuchen.
Die neuen Schulabschluss-Lehrgänge an der Münchner Volkshochschule starten im September. Weitere Informationen und alle Beratungstermine finden Sie unter mvhs.de/schulabschluesse.


22. November 2018: Neue Strategien für die Linke – Christian Ude im Gespräch mit Sahra Wagenknecht

Die Parteien des demokratischen linken Spektrums tun sich in letzter Zeit schwer. Wählerinnen und Wähler weltweit drücken ihren Protest gegen die etablierte Politik aus, indem sie rechtspopulistischen Parteien ihre Stimmen geben. Sahra Wagenknecht, die Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag, zeigt sich bei „Politik der Woche“ mit Christian Ude optimistisch: Eine linke Bewegung soll in Zukunft eine sozialere Regierungspolitik ermöglichen. Als Fernziel strebt sie ein Wirtschaftssystem an, in dem Investoren kein Geld mehr aus Unternehmen ziehen können, für die sie keine Verantwortung übernehmen. „Verantwortungseigentum statt Kapitaleigentum“ lautet ihre Formel dafür. Ein Mitschnitt des Gesprächs findet sich in der >> MVHS-Mediathek


27. September 2018: Das Integrationsparadox – Warum gelungene Integration zu mehr Konflikten führt: Lesung und Gespräch mit Aladin El-Mafaalani und Armin Nassehi

„Man kann sich nur streiten, wenn man sich näher gekommen ist“, sagt Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani. Dass Integration vorangeht, merke man an Reibung und Aushandlung. Streit und Konflikte seien notwendige Begleiterscheinungen von zunehmender Teilhabe – und in einer komplexen, offenen Gesellschaft auf Dauer angelgt. Im Gespräch mit Prof. Dr. Armin Nassehi stellte El-Mafaalani sein neues Buch „Das Integrationsparadox“ im Sachbuch-Salon der Münchner Volkshochschule vor. Sehr einvernehmlich kamen El-Mafaalani und Nassehi auf die Formel: „Streitkultur ist die beste Leitkultur.“


28. Juni 2018: Podiumsdiskussion zur Bayerischen Landtagswahl für junge Wähler

Leidenschaftlich diskutierten nicht nur die Politikerinnen und Politiker auf dem Podium, sondern auch bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Publikum regten sich spürbar Zustimmung und Widerspruch. Vertreterinnen und Vertreter der in Landtag und Bundestag vertretenen Parteien (CSU: Tina Pickert, Grüne: Katharina Schulze, Freie Wähler: Prof. Dr. Michael Piazolo, FDP: Anke Pöhlmann, AfD: Wilfried Biedermann) debattierten über die Themen Bildung und Ausbildung, Heimat und Integration sowie Digitalisierung und Netzpolitik. Die Podiumsdiskussion, die in Kooperation mit PULS stattfand, dem jungen Programm des Bayerischen Rundfunks, erörterte den bayerischen Kreuzerlass, Modelle für eine gerechte Studienfinanzierung sowie Konzepte für den Ausbau der digitalen Infrastruktur. Das Publikum konnte den Politikern auch selbst Fragen stellen und machte davon rege Gebrauch.


18. Juni 2018: Die Welt im Umbruch – Perspektiven deutscher Außenpolitik. Ein Abend mit Sigmar Gabriel und Christian Ude

„Es wird unbequemer in den nächsten Jahren“, prophezeit Sigmar Gabriel bei „Politik der Woche“ mit Christian Ude. Mit Blick auf die Dynamik der Weltpolitik sagt der ehemalige Bundesaußenminister, dass der Rückzug der USA als Stabilitätsgarant nicht erst mit der Wahl Donald Trumps begonnen habe. Europa und insbesondere Deutschland müssten sich darauf einstellen, mehr politische Verantwortung zu übernehmen, und zwar auch in Form von Militäreinsätzen. Gabriel: „Deutschland muss lernen, strategischer zu debattieren – und nicht, wie bisher, immer nur moralisch“. Nicht zuletzt sei Sicherheit auch teuer. Ein Mitschnitt des Gesprächs findet sich in der >> MVHS-Mediathek


14. Mai 2018: Schwerwiegende Altlasten. Geraubt, gefunden, ersessen. Vortrag von Leibl Rosenberg

Provenienzforschung ist immer auch Familienforschung, erklärte Leibl Rosenberg bei seinem Vortrag. Der Historiker ist seit 20 Jahren damit beschäftigt, Buchbestände aus NS-Raubgut auf ihre Herkunft zu untersuchen. In nur einem Drittel der 9000 Bücher, die er für die Nürnberger Stadtbibliothek überprüft hat, finden sich Widmungen oder andere Hinweise auf die früheren Besitzer. Aber auch wenn es am Anfang unmöglich scheint, gelingt es immer wieder, Erben ausfindig zu machen, denn, so Leibl Rosenberg: „Jeder hinterlässt Spuren.“ Die Nachkommen sind meist sehr dankbar, ein Erinnerungsstück an ihre verfolgte Familie zu erhalten.


8. Mai 2018: Analyse und Kritik – 200 Jahre Karl Marx:  "Außer der Arbeit bei sich, in der Arbeit außer sich" – Über Arbeit und Identität

Karl Marx’ Werk ist weder ein vollständig abgeschlossenes Denksystem, noch eindeutig auf unsere heutige Gesellschaft übertragbar: Das zeigte das Streitgespräch der Münchner Soziologin Prof. Dr. Paula-Irene Villa und des Kasseler Soziologen Prof. Dr. Heinz Bude. Allein die von Marx verwendeten Begriffe wie „Arbeit“, „Entfremdung“ oder „Zuhause“ können für ganz entgegengesetzte Schlussfolgerungen stehen. So endete der vorletzte Abend in der Reihe „Analyse und Kritik“ mit der Erkenntnis, dass der Arbeitsbegriff über Marx hinaus weiter gedacht werden muss und heute auch Themen wie etwa die Pflege-Arbeit (care) mit einschließen sollte. Ein bedingungsloses Grundeinkommen wurde unterschiedlich bewertet. 


16. April 2018: "Die Kritik der Religion ist die Voraussetzung aller Kritik" – Der Marxismus und die Religionskritik

Marx' Religionskritik als "Voraussetzung aller Kritik" war Thema des Auftaktes einer Vortragsreihe, die von Mitte April bis Mitte Mai 2018 anlässlich des 200. Geburtstags Marx' dessen Schriften und Denkanstöße neu in den Blick stellen will. Nach jeweils Kurzvorträgen des Theologen Prof. Dr. Dr. Gunther Wenz und des Soziologen Prof. Dr. Armin Nassehi ging es auf dem Podium um die Frage, inwieweit die Rolle der Religion in der damaligen und der gegenwärtigen Gesellschaft definiert werden kann. Religion, so sind sich beide einig, werde aus dem gesellschaftlichen Diskurs nicht herausgedrängt werden können und es sei - auch Marx folgend - geradezu geboten, das Verhältnis von Staatsbürger und Gläubigem zu differenzieren und dadurch eine Klarheit zu schaffen, die auch Integration von unterschiedlichen Weltanschauungen und Religionen in eine moderne Gesellschaft erst möglich macht. Der Marx'sche  Humanismus und das Ziel der Religionen müsse nicht zwingend als Widerspruch gedacht werden.


5. März 2018: Ausstieg aus der rechten Szene: Christian Ude und Felix Benneckenstein im Gespräch

Felix Benneckenstein kann sich im Rückblick nur wundern, wie er um die Widersprüche in der Neonazi-Ideologie herum argumentiert hat. "Logisch war das alles nicht", sagt er. Aber mit Argumenten sei er trotzdem nicht zu erreichen gewesen. Von seinem Ausstieg aus der Szene und wie er heute anderen Neonazis beim Ausstieg hilft, erzählte er Christian Ude und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei "Politik der Woche" im Einstein 28. Ein Mitschnitt des Gesprächs findet sich in der neuen >> MVHS-Mediathek.


17. Januar 2018: Über Grenzen denken. Christian Ude diskutiert mit Julian Nida-Rümelin über eine Ethik der Migration

„Staatlichkeit ist ohne Grenzen nicht denkbar“, formulierte Julian Nida-Rümelin im Gespräch mit Christian Ude über eine Ethik der Migration. Mit Grenzen meinte der Philosophieprofessor nicht, dass wir Zäune um Deutschland ziehen sollten. Entscheidend sei ein funktionierendes Staatswesen mit klaren Regeln. Die Staaten hätten eine Verantwortung gegenüber ihren Staatsbürgern. „Wir brauchen Strukturen im Leben“, sagte der ehemalige Staatsminister, der 2017 den Essay „Über Grenzen denken“ veröffentlicht hat.

Julian Nida-Rümelin hat das Thema Migration aus einer philosophischen Perspektive betrachtet, hat Begriffe wie Utilitarismus oder Kohärenz verständlich erklärt, aber gleichzeitig die praktischen Auswirkungen diskutiert. Besonders wichtig war ihm, dass wir bei der Diskussion um Migration die in den Blick nehmen, die zurück bleiben. Wenn wir aus unserem eigenen Interesse die jungen, oft gut ausgebildeten Leute zu uns ziehen lassen, dann mache dieser „Brain Drain“ eine gute Entwicklung gerade in den afrikanischen Staaten noch schwieriger. 


16. Oktober 2017: Russland verstehen oder: Rückfall in den Kalten Krieg? Christian Ude im Gespräch mit Gabriele Krone-Schmalz

„Russland verstehen“ hieß das letzte Buch von Prof. Dr. Gabriele Krone-Schmalz, ehemalige Moskau-Korrespondentin der ARD. In seiner Gesprächsreihe „Politik der Woche“ fragte Christian Ude sie, ob Verständnis für Russland angesichts seiner autokratischen Politik der letzten Jahre wirklich statthaft sei. Aber Krone-Schmalz wehrt sich dagegen, das Wort ‚verstehen‘ negativ zu besetzen. Verstehen heiße ja eben nicht, sich eine Position zu eigen zu machen, sondern nachzuvollziehen, welche Interessen Machthaber wie Putin verfolgen. Sie sieht russische Politik in vielen Punkten differenzierter, als es in der Diskussion im Westen gang und gäbe ist. Eben erscheint Krone-Schmalz’ neues Buch „Eiszeit“.


9. Oktober 2017: Deutschland nach der Wahl – was nun?

„Der Wahlkampf ist vorbei, heute können wir über das sprechen, was in der neuen Legislaturperiode kommt“, sagte Christian Ude zum Einstieg in die Runde bei „Politik der Woche“. Die Bundestagsabgeordneten diskutieren denn auch über Themen, die im Wahlkampf zu kurz kamen, beispielsweise Digitalisierung, Bildung, soziale Gerechtigkeit und Umweltpolitik. Dr. Lukas Köhler (FDP), Martin Sichert (AfD), Nicole Gohlke (Linke) Marianne Schieder (SPD) und Katharina Schulze (Grüne) stritten authentisch und konkret. Rhetorische Abkürzungen ließen sie einander nicht durchgehen.

Wenn der Abend im Einstein 28 ein Vorgeschmack auf die Streitkultur im neuen Bundestag war, wird es in der neuen Wahlperiode spannend im besten Sinne. Zum Glück, denn die bundesdeutsche Politik brauche wieder mehr Interesse und informierte Teilhabe aus der gesamten Gesellschaft. Darin schienen alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Podium einig.

Von der CSU konnte leider keine Vertreterin zur Diskussionsrunde bei „Politik der Woche“ kommen.


3. Juli 2017: Christian Ude: „Die Alternative oder: Macht endlich Politik!“

Sonst ist er als Dozent mit der Reihe „Politik der Woche“ an der Münchner Volkshochschule – am 3. Juli war Alt-Oberbürgermeister Christian Ude als Autor im Bildungszentrum Einstein 28 zu Gast und stellte sein neues Buch „Die Alternative oder: Macht endlich Politik!“ vor. Heinrich Wefing, stellvertretender Ressortleiter für Politik bei der Wochenzeitung „DIE ZEIT“ stellte Christian Ude Fragen – genau wie das Publikum im restlos ausgebuchten Vortragssaal 1. Vor allem die Thesen zur Integration und Migration wurden kritisch diskutiert. Der Alt-Oberbürgermeister plädiert für eine ehrlichere und realitätsnahe Form der politischen Debatte. Dabei solle man bei Reizwörtern und -themen nicht in Hysterie verfallen, sondern diesen argumentativ und sachlich – möglichst frei von moralischen Diskursen – begegnen.


2. Mai 2017: Ein Marshallplan mit Afrika? Christian Ude interviewt Bundesminister Dr. Gerd Müller (CSU)

„Als Sechzehn- oder Achtzehnjähriger in Afrika würde ich mich auch nach Europa aufmachen“, formuliert Gerd Müller (CSU) zugespitzt Verständnis für die Ursachen von Flucht und Migration. Müller ist seit 2013 Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Angela Merkels Kabinett und hat im Januar 2017 sein Konzept für einen „Marshallplan mit Afrika“ vorgestellt. Im Gespräch mit Christian Ude in der Reihe „Politik der Woche“ an der Münchner Volkshochschule führte Müller aus, wie das geplante Programm Afrikas Wirtschaft helfen könnte, Arbeitsplätze für 400 Millionen junge Menschen zu schaffen, die in den kommenden 15 Jahren in ganz Afrika auf den Arbeitsmarkt kommen. Die afrikanischen Ländern müssten Frieden, Rechtsstaatlichkeit und wirtschaftliche Stabilität erlangen, sonst würde eine regelrechte Völkerwanderung einsetzen. Müller setzt auf Investitionen statt Subventionen, damit sich die Infrastruktur und Wirtschaft in Afrika ausreichend entwickeln. „Quantensprünge sind möglich“, sagt er optimistisch. Mit nachhaltigen Projekten und fairem Handel sei eine angemessene Entwicklungszusammenarbeit für die Industriestaaten keine unmögliche finanzielle Belastung. Langfristig gebe es keine Alternative. „Globalisierung kann gerecht gestaltet werden“, ist Minister Müller überzeugt.


14. März 2017: Europa am Ende? – Die EU zwischen Krisendiplomatie, Rechtspopulismus und Weltpolitik

Im Rahmen der Reihe „Politik der Woche mit Christian Ude“ war am 14. März 2017 der ehemalige Leiter des ARD-Studios in Brüssel Rolf-Dieter Krause zu Gast. Der bekannte Europakorrespondent sprach mit dem Münchner Alt-Oberbürgermeister über die verschiedenen Krisenherde Europas: Die Wahlen in den Niederlanden waren ebenso Thema wie die Staats- und Schuldenkrise in Griechenland, der Zulauf nationalistischer Stimmen in Europa und die politischen Konstruktionsfehler der Währungsunion. Europa werde nicht durch Verträge zusammengehalten, sondern durch eine gemeinsame Vision der Menschen, die in Europa leben, so Krause. Wenn die Politik ehrlich mit der Bevölkerung umgegangen wäre und neben den Vorteilen der europäischen Integration auch die Pflichten füreinander und im Miteinander betont hätte, wären einige Entwicklungen vermeidbar gewesen.


29. November 2016: Die Türkei – ein Krisenherd als Bündnispartner? Christian Ude im Gespräch mit Türkei-Experten

„Shitstorms finden Sie im Netz genug. Dafür brauchen Sie nicht die Volkshochschule.“ Christian Ude plädiert für eine sachliche Diskussion auch unter Vertretern denkbar entgegengesetzter Positionen. Zu Gast an der Münchner Volkshochschule in Udes Kurs „Politik der Woche“ waren am 29. November Unterstützer von drei im türkischen Parlament vertretenen Parteien. Sie diskutierten über die Zukunft des Landes, in dem seit dem Putschversuch im Juli 2016 der Ausnahmezustand herrscht. Serdal Altuntas, Memet Kilic und Erkan Dinar stritten beherzt miteinander. Das verwundert nicht, wenn man bedenkt, was in der Türkei auf dem Spiel steht. Nicht zuletzt durch Udes einführenden Vortrag löste das Podium sein Versprechen ein: „Wir wollen heute mit einem Erkenntnisgewinn auseinander gehen.“


8. November 2016: Arm und Reich – wird die Kluft immer größer? Christian Ude im Gespräch mit Gregor Gysi

„Arm und reich – wird die Kluft immer größer?“ Gregor Gysi, Bundestagsabgeordneter der Fraktion Die Linke, hält die Frage für längst beantwortet. Im Gespräch mit Alt-Oberbürgermeister Christian Ude am Dienstagabend bei „Politik der Woche“ belegte Gysi den Trend zu mehr Ungleichheit mit eindrücklichen Zahlen und setzte ihn als Prämisse. Seine Lösungsvorschläge, mit denen er nicht zuletzt einem Rechtsruck in Deutschland zuvorkommen will, sehen alle Parteien des demokratischen Spektrums als unverzichtbare Akteure vor. Gysi wird für sein rednerisches Geschick zu Recht gerühmt. Sein Besuch an der Münchner Volkshochschule war ein Plädoyer gegen Extremismus und für Zusammenarbeit in der Politik. „Parteien müssen kompromissfähig sein, sonst sind sie nicht demokratisch“, so Gysi.


27. September 2016: Die Neuvermessung Europas. Olga Mannheimer und Karl Schlögel zu Gast in der Offenen Akademie der Münchner Volkshochschule

„Den Raum verteidigen“ forderte der renommierte Historiker und Träger des Historikerpreises 2015 Dr. Karl Schlögel in einem Gespräch mit der Journalistin und Osteuropakennerin Olga Mannheimer. Schlögel gibt der Formel zwei Bedeutungen: Einerseits bräuchten Kulturen begrenzte Räume im Sinne von herkömmlichen geografischen Grenzen. Gleichzeitig müssten Experten den öffentlichen Diskurs-Raum besetzen. Zum Beispiel in Talkshows solle mehr Kompetenz vertreten sein anstatt die „Schreihälse“ des gesamten politischen Spektrums nach Proporz auftreten zu lassen.

Raum, Grenzen, Kontrolle, Überwachung – darum ging es in der Offenen Akademie der Münchner Volkshochschule beim Auftakt zur Veranstaltungsreihe „re:start Europe“. Olga Mannheimer ergänzte Schlögels Bild von der Rückeroberung des Diskursraumes um eine „Dekontaminierung kontaminierter Begriffe“. Ein Begriff, das „reale Europa“ fernab jeglicher Politik, sei bereits viel weiter als die Eurozone oder Schengen. Auf dieses reale Europa, diese „echten Ströme der Europäisierung“ treffe man beim Reisen, auf Städtefestivals oder in Form von Erasmus-Austauschen, welche Beziehungen, gar Ehen und gemeinsame Kinder als Früchte trügen.

Schlögel lobte den Umgang der Münchner mit der großen Zahl an Flüchtlingen: München reagiere nicht kopflos und panisch, sondern demonstriere seine Bereitschaft, den Wohlstand zu teilen. Die „heroische Gelassenheit“, die Städte wie Brüssel oder Paris im Umgang mit dem Terrorismus zeigten, hob er besonders hervor und führte sie als Beleg für die Lösbarkeit der aktuellen Krisen in Europa an.

Kritisch betrachtet Schlögel den Umgang mit der Ukraine, die ihm als Osteuropaforscher ein besonderes Anliegen ist. Die Ukraine sei vom deutschen Schuldgefühl nicht einbezogen, das sich nur auf Russland projiziere. Die Ukraine erscheine nicht auf der „mental map“ der Deutschen. Man wisse hierzulande kaum etwas über das Land, die Leute, den Kulturbetrieb. Schlögel wünscht sich einen größeren Austausch und schlug vor, das Oktoberfest doch einmal von Münchens Partnerstadt Kiew ausrichten zu lassen. Die Tatsache, dass Tausende von Deutschen auf die Straßen gingen, um gegen TTIP zu demonstrieren, aber stillschweigend die Gräueltaten am Rande Europas in Kauf nähmen, konnte Schlögel nur als bedauernswerte „Windstille der Friedensverwöhnten“ beschreiben.


26. September 2016: Mano Bouzamour – Niederländisch zum Verlieben

„Ich bin zuallererst Amsterdamer“, sagt Mano Bouzamour auf die Frage nach seiner Identität. Normalerweise wird sie ihm als Entscheidungsfrage vorgelegt: Ob er sich nun mehr als Marokkaner fühle oder mehr als Niederländer. Dabei ist er in Amsterdam geboren und aufgewachsen. 

Genau wie Samir, der Held seines Romans „Samir, genannt Sam“. Samir wehrt sich teils schlitzohrig, teils wutschnaubend gegen die Rollen, in die Eltern, Lehrer und Freunde ihn pressen wollen. Mano Bouzamour sagte bei seiner Lesung in der Offenen Akademie der Münchner Volkshochschule, als Schriftsteller müsse man kompromisslos sein. Verwandte und Freunde haben nach der Veröffentlichung von „Samir, genannt Sam“ mit Bouzamour gebrochen, ihn sogar bedroht. Gleichzeitig wurde der Roman in den Niederlanden zum Bestseller. 

Rechtzeitig zur Frankfurter Buchmesse, auf der die Niederlande und Flandern in diesem Jahr als Gastland vertreten sind, ist „Samir, genannt Sam“ auf Deutsch erschienen. Übersetzt hat es Bettina Bach. Unter dem Motto „Niederländisch zum Verlieben“ erzählte sie anschaulich von ihrer Arbeit. Sie gab Beispiele für die Entscheidungen, die eine Übersetzerin treffen muss, wenn niederländische Literatur geschmeidig für deutsche Leserinnen und Leser funktionieren soll. Zu Mano Bouzamours anderer Seite saß Martina den Hertog-Vogt, die für ihn auf der Bühne übersetzte. 

Der Abend bot sowohl Einblick in aktuelle gesellschaftliche Themen in den Niederlanden als auch in die Eigenheiten und Schönheit der niederländischen Sprache. Mano Bouzamour und Bettina Bach haben Lust gemacht, das Niederländische zu entdecken.


25. Juli 2016: Bildungsreferentin Beatrix Zurek gratuliert zum nachgeholten Schulabschluss

Die Bildungsreferentin der Landeshauptstadt München, Beatrix Zurek drückte am Montag, dem 25. Juli, den Absolventinnen und Absolventen der nachholenden Schulabschlüsse an der Münchner Volkshochschule ihren großen Respekt aus. Sie hätten Ausdauer und Entschlossenheit bewiesen. 230 junge Menschen – davon 40 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge – haben sich im Lehrgangsjahr 2015/16 an der Münchner Volkshochschule (MVHS) auf ihren Mittelschulabschluss oder auf die Mittlere Reife vorbereitet. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten an der MVHS Tages- oder Abendlehrgänge zum Teil neben einer Berufstätigkeit besucht oder hatten in den Projekten FlüB&S („Flüchtlinge in Beruf und Schule“) und „Starten statt Warten“ gelernt. Neben Beatrix Zurek sprach Antje Herbst, die Leiterin der Stelle für interkulturelle Arbeit im Sozialreferat der Landeshauptstadt München, ein Grußwort. Die Zeugnisrede hielt Prof. Dr. Klaus Meisel, Managementdirektor der Münchner Volkshochschule.

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25. Juni 2016: Alt-Oberbürgermeister Vogel und Kulturreferent Küppers bei der Eröffnung von Guardini90

Haderns Stadtteil-Kulturzentrum Guardini90 ist eröffnet! Das Haus in der Guardinistraße 90 am Haderner Stern bietet Vereinen, Projekten und Kulturinitiativen auf 280 Quadratmetern Raum für Veranstaltungen und Treffen. Die Münchner Volkshochschule (MVHS) ist mit ihrem Stadtbereich Süd schon viele Jahre unter der Adresse zu Hause, genau wie die Münchner Stadtbibliothek. Die MVHS hat die Organisation des täglichen Betriebs von Guardini90 übernommen.

Zum Eröffnungsfest der Begegnungsstätte Ende Juni schauten unter anderem Münchens Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers, Alt-Oberbürgermeister Dr. Hans-Jochen Vogel, die langjährige Vorsitzende von „Kultur in Hadern“, Dorothea Wettmann, der Vorsitzende des Bezirksausschuss 20, Johann Stadler, und SPD-Stadtrat Jens Röver vorbei (v.l.n.r.).


17. April 2016: Nahost-Experten zu Gast an der Münchner Volkshochschule

Eine stabile Zwei-Staaten-Lösung zur Befriedung des Israel-Palästina-Konflikts ist mehr als unwahrscheinlich – soweit herrschte Konsens zwischen den Gästen des Podiums, das die Tagung „Frieden im Nahen Osten – eine Utopie?“ beschloss. Prof. Dr. Micha Brumlik sagte, es sei Zeit, sich einzugestehen, dass die Zeit für eine Zwei-Staaten-Lösung abgelaufen sei – sowohl der israelischen Siedlungstätigkeit "on the ground" als auch des Umstandes wegen, dass es sogar unter internationalem Druck keine denkbaren Mehrheiten gibt, die dies umsetzen, geschweige denn militärisch durch Räumung der Siedlungen exekutieren könnten. Alexandra Senfft findet es „grotesk“, dass eine deutsche Kanzlerin das Existenzrecht und die Sicherheit Israels zur Staatsraison erkläre und damit einen Diskurs befeuere anstatt ihn zu beenden – denn Israels Existenzrecht und Sicherheit zu betonen impliziere geradezu, dass diese auch in Frage gestellt werden könnten. Deutsche Staatsraison solle hingegen sein, sich für die Sicherheit, Freiheit und das Selbstbestimmungsrecht von Israelis und Palästinensern zugleich einzusetzen.

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5. April 2016: Gesine Schwan bei „Politik der Woche mit Christian Ude“

Zum Thema „Europa vor dem Aus?“ fand am 5. April der letzte Abend der Reihe „Politik der Woche mit Christian Ude“ in diesem Frühjahr statt. Alt-Oberbürgermeister Christian Ude hatte mit der Politikwissenschaftlerin und langjährigen Präsidentin der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder Prof. Dr. Gesine Schwan eine an sich begeisterte Europäerin zu Gast. Frau Schwan warnt allerdings vor einer zunehmenden Entsolidarisierung innerhalb der Europäischen Union. Der Mensch sei nicht nur als ein „egoistischer homo oeconomicus“ zu denken, wie viele Parteien und Pressestimmen postulierten, sondern durchaus gewillt, Aufgaben wie die Flüchtlingssituation und die Finanzsituation Griechenlands solidarisch anzugehen. Im vollbesetzten Vortragssaal begeisterte die mehrfach für das Amt der Bundespräsidentin Nominierte mit schlagkräftigen Argumenten und mitreißender Rhetorik.

Im Herbst 2016 wird die Reihe „Politik der Woche mit Christian Ude“ mit neuen Gästen und Themen fortgesetzt.


22. März 2016: Jürgen Todenhöfer bei „Politik der Woche mit Christian Ude“

Der Andrang bei Christian Udes Kurs „Politik der Woche“ an der Münchner Volkshochschule war so groß, dass der Carl-Orff-Saal mit seinen 600 Plätzen nicht alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufnehmen konnte: Am 22. März war Jürgen Todenhöfer zu Gast. Der frühere CDU-Bundestagsabgeordnete und umtriebige politische Aktivist und Publizist sprach über seine Recherchereise durch den „Islamischen Staat“. Am Tag der Terroranschläge von Brüssel, zu denen sich der „IS“ bekannt hat, hatte das Thema eine denkbar unangenehme Aktualität.


9. März 2016: „Who the  fuck is Kafka“ – Lesung mit Lizzie Doron

Die Bücher von Lizzie Doron sind in ihrer Heimat Israel Bestseller, teilweise gehören sie sogar zur Pflichtschullektüre. Als Kind einer Holocaust-Überlebenden beschäftigt sie sich darin vor allem mit der Schoah.

Mit „Who the fuck is Kafka“ hat Doron sich auf ein völlig neues Themengebiet gewagt: In ihrem halbfiktiven Doku-Roman beschreibt sie ihre Freundschaft zu dem Palästinenser Nadim aus Ost-Jerusalem. Prompt fand sich dafür in Israel kein Verleger, so dass das Buch bisher nur in einer deutschen Übersetzung von Mirjam Pressler vorliegt.

Im lebendigen Gespräch mit ihrer Übersetzerin führte uns Lizzie Doron hautnah heran an einen unlösbar erscheinenden Konflikt – und doch scheint es manchmal, als hielten sich Verzweiflung und Hoffnung – auf eine gemeinsame Sprache, auf die Möglichkeit einer friedlichen Koexistenz – die Waage.

Die Münchner Schauspielerin Gaby Welker las ausgewählte Textpassagen.


30. Januar 2016: Bildungsexperten diskutieren über Teilhabe für Flüchtlinge

Wer flieht, hat Zutrauen und Stärke, nur so kann die gefährliche Flucht überhaupt gelingen. Nach ihrer Ankunft in Deutschland werden die Flüchtlinge aber ausgebremst. Gesetzliche und bürokratische Hürden lassen ihre hohe Motivation ins Leere laufen. Über Monate, sogar Jahre, sind sie ohne Aussicht auf Arbeit oder Bildung. Als Einwanderungsland verwehren wir uns damit nicht nur selbst gewaltige produktive Energie, sondern versagen auch den Flüchtlingen die wichtigste Form der gesellschaftlichen Teilhabe.

Die Expertinnen und Experten für Erwachsenenbildung, die am 30. Januar 2016 zum Bildungsforum an der Münchner Volkshochschule (MVHS) zusammenkamen, waren sich darüber einig, dass Flüchtlingen gleich nach ihrer Ankunft der Zugang zu Arbeit und Bildung ermöglicht werden muss.

In Foren konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Bildungsforum gelingende Modelle der Teilhabe von Flüchtlingen kennen lernen, die in Deutschland schon funktionieren.

Die Teilnehmer am Abschlusspodium diskutierten aus den Blickwinkeln der Forschung, der Flüchtlingshilfe und der Wirtschaft, welche Perspektiven es für die Teilhabe von Flüchtlingen in Deutschland gibt. Prof. Dr. Klaus Meisel (Managementdirektor der MVHS), Dr. Holger Kolb (für den Sachverständigenrat Deutscher Stiftungen für Integration und Migration), Peter Driessen (Hauptgeschäftsführer der IHK München und Oberbayern), Dr. Stephan Dünnwald (für den Bayerischen Flüchtlingsrat) und Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani (Fachbereich Sozialwesen an der Fachhochschule Münster) waren sich einig, dass Deutschlands Institutionen und Gesetze zügig der Tatsache Rechnung tragen müssen, dass wir ein Einwanderungsland geworden sind. Das Podium moderierte Dr. Susanne May (Programmdirektorin der MVHS).


19. Januar 2016: Einwanderung als Chance der Selbstreflexion – ein Abend mit Paul Scheffer und Armin Nassehi

Der renommierte niederländische Soziologe Prof. Paul Scheffer hat mit seinem Buch „Die Eingewanderten“ 2008 ein internationales Standardwerk vorgelegt. Darin untersucht er die großen Wanderungsbewegungen und den Einfluss von Zuwanderern auf ihre neuen Gesellschaften.

Jetzt ist sein Buch in einer aktualisierten Fassung erschienen. Am 19. Januar stellte Paul Scheffer seine Thesen in der Offenen Akademie der Münchner Volkshochschule vor.

Für Scheffer ist Immigration vor allem eine Einladung zur Selbstreflexion: Erfolgreiche Integrationspolitik setze voraus, dass sich die Einwanderungsgesellschaft über gemeinsame Normen und Regeln verständigt, die sie nicht in Frage stellen will. „Entweder wird die Immigration zum Anlass genommen, über ein neues ‚Wir‘ nachzudenken, oder man sieht in ihr das Ende des ‚Wir‘“, so Paul Scheffer.

Einfache Antworten auf die Herausforderungen der weltweiten Fluchtbewegungen kann auch er nicht geben. Das wird im Gespräch mit Prof. Armin Nassehi, Soziologe an der Münchner LMU, deutlich. Trotzdem oder gerade deshalb ist die Diskussion an diesem Abend engagiert, pointiert und dabei differenziert.
 


7. Oktober 2015: „Exodus – Warum Europa eine neue Flüchtlingspolitik braucht“ – Eröffnungsvortrag zum MVHS-Programmschwerpunkt „Exodus – Menschen auf der Flucht“ mit Heribert Prantl

Unter dem Titel „Exodus – Warum Europa eine neue Flüchtlingspolitik braucht“ eröffnete SZ-Chefredakteur Prof. Dr. Heribert Prantl den Programmschwerpunkt der Münchner Volkshochschule „Exodus – Menschen auf der Flucht“.

Prantls Überlegungen über eine neue europäische Flüchtlingspolitik, die von Solidarität und Respekt gegenüber dem Anderen geprägt sein muss, zogen über 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Gasteig.

Im Anschluss an den Vortrag eröffneten Jugendliche aus dem MVHS-Projekt „Flüchtlinge in Beruf und Schule“ (FlüB&S) die Ausstellung „Gekommen, um zu bleiben“. Sie hatten gemeinsam mit dem Grafiker Thomas Mayfried in einem Workshop Plakate gestaltet. Die Poster zeigen in klarer, direkter Symbolik den Wert, den Bildung für junge Flüchtlinge hat.

Der Programmschwerpunkt nähert sich noch bis Februar 2016 in über 120 Veranstaltungen zur Flüchtlings- und Asylpolitik, zu den Fluchtgründen und auch Einzelschicksalen von Geflohenen sowie der Möglichkeit von ehrenamtlicher Hilfe in der Flüchtlingsarbeit diesem hochaktuellen Themenkomplex.


10./11. Juli 2015: Barbara Stamm auf der Fachtagung „Ins Spiel kommen – Inklusion und öffentlich verantwortete Erwachsenenbildung“

70  Expertinnen und Experten waren am 10./11. Juli zu Gast an der Münchner Volkshochschule. Unter dem Motto „Ins Spiel kommen“ berieten und diskutierten sie über Inklusion in der Erwachsenenbildung. Als Ergebnis der Tagung verabschiedeten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die „Münchner Erklärung zur Inklusion und öffentlich verantworteten Erwachsenenbildung“

In ihrer Begrüßungsrede  betonte die Programmdirektorin der MVHS Dr. Susanne May „Inklusion ist keine rein organisatorische Angelegenheit, sie birgt das Potential, unser Verständnis von Bildung zu reflektieren.“ Landtagspräsidentin Barbara Stamm wies in ihrem Grußwort darauf hin, dass man Inklusion nicht einfach überstülpen könne, sie müsse wachsen. Aber auch hierfür bedarf es entsprechender Voraussetzungen und Haltungen: Inklusion beginnt in den Köpfen. Prof. Dr. Heiner Bielefeldt, Inhaber des Lehrstuhls für Menschenrechte und Menschenrechtspolitik der Universität Erlangen-Nürnberg, ging in seinem Eröffnungsvortrag auf das Innovationspotential des „Übereinkommens der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen“ ein. Die UN-BRK dürfe nicht als eine „Spezialkonvention“ missverstanden werden, die von „Sonderrechten“ handele; vielmehr gehe es um die allgemeinen Menschenrechte aus der Perspektive von Menschen mit Behinderungen. Stadtrat Oswald Utz, der Behindertenbeauftrage der LH München bedauerte, dass „Menschen mit Behinderungen immer noch in der Rolle des Bittstellers sind. Die Möglichkeiten der selbstverständlichen Teilhabe an Bildung müssen – auch über ein Bundesteilhabegesetz – infrastrukturell und finanziell garantiert werden. Georg Eisenreich, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium bedauerte, dass die Erwachsenenbildung bisher nicht im Focus der Inklusionsbemühungen stand, obwohl sie einen zentralen Stellenwert hat. Auf der Tagung wurden verschiedene  Projekte einer inklusiven Erwachsenenbildung aus dem VHS-Bereich vorgestellt. Diese zeigen: Es geht! Gleichwohl, so Prof. Dr. Klaus Meisel, Managementdirektor der Münchner VHS und erster Vorsitzender des bayerischen VHS Verbandes, „Man kann mehr machen, als derzeit getan wird.“

Die Fachtagung „Ins Spiel kommen – Inklusion und öffentliche Erwachsenenbildung“ wurde gemeinsam von der Gesellschaft Erwachsenenbildung und Behinderung  Deutschland e.V., der Ludwig-Maximilians- Universität München, der Münchner Volkshochschule und dem bayerischen Volkshochschulverband veranstaltet.


22. April 2015: Der rumänisch-armenische Autor Varujan Vosganian stellt seinen Roman „Buch des Flüsterns“ in der Black Box vor

Wahrlich als „Jahrhundertbuch“ muss man das „Buch des Flüsterns“ bezeichnen. Zusammengesetzt aus unzähligen kleinen Geschichten, erzählt Varujan Vosganian die tragische Geschichte der Armenier – eine Geschichte, die sich ein Jahrhundert lang durch halb Europa und Kleinasien zieht.

Der in viele Sprachen übersetzte Roman gilt neben Franz Werfels „40 Tage des Musa Dagh“ als eines der beiden großen Bücher, die im 20. Jahrhundert vom Schicksal der Armenier erzählen. Im Rahmen des Programms „1915 | 2015 – Der Genozid an den Armeniern“ stellte der rumänisch-armenische Autor Varujan Vosganian in München die Saga seines Volkes vor, das die „sieben Kreise des Todes“ durchlaufen hat. 

Der Lesung einiger alptraumhafter Passagen, die eindrücklich die Massenvernichtung des Volkes seiner Vorfahren erfahrbar machten, folgte ein Gespräch des Autors mit seinem Übersetzer Ernest Wichner. Vosganian betonte dabei wiederholt, dass es ihm nicht um Anklage gehe, sondern um die Erinnerung – Erinnerung an die Widerstandskraft seines kleinen Volkes und um die Anerkennung eines ungeheuren Leids. „Wenn man aufrichtig ist, schreit man nicht, man flüstert.“

Weitere Veranstaltungen in der Reihe „1915 | 2015 – Der Genozid an den Armeniern“:

  • terra arMEnia
    Ausstellung mit Foto- und Video-Porträts von Erol Gurian. Noch bis 25. Mai 2015 täglich von 10 bis 22 Uhr, Aspekte Galerie im Gasteig.
  • Von der Bildidee zur Präsentation
    Fotoworkshop mit Erol Gurian, Fotograf der Ausstellung „terra arMEnia“. Sa 2. Mai 2015, 10 Uhr, Gasteig.
  • Die Dunkle Seite der Nationalismen: Ethnische „Säuberungen“ im 20. Jahrhundert
    Vortrag von Prof. Dr. Michael Schwartz. Mo 4. Mai 2015, 19 Uhr, Gasteig.

15. April 2015: Theo Waigel bei „Politik der Woche mit Christian Ude“

Der letzte Abend der Reihe „Politik der Woche mit Christian Ude“ war noch einmal ein Paukenschlag: Nach dem ersten Abend mit dem Istanbuler Bürgermeister Ali Kilic zur politischen Lage in der Türkei, einem Abend zur Krise in Griechenland mit einer Diskussion zwischen Stavros Konstantinidis und Georg Anastasiadis (Wirtschaftsressort Münchner Merkur), dem Abend zu Pegida mit dem Jenaer OB Albrecht Schröter und dem Münchner AfD-Stadtrat Fritz Schmude endete die Reihe für dieses Frühjahr mit dem Namensgeber des Euro, Bundesfinanzminister a.D. Theo Waigel.

Dr. Waigel führte die Gründe dar, warum der Euro gut für Europa und die europäische Friedenssicherung ist und erhielt lang anhaltenden Applaus, nachdem er erzählt hatte, wie durch einen spontanen Geistesblitz der Euro zu seinem Namen kam. Über zwei Stunden stellte er sich den Fragen von Christian Ude. Waigel war es wichtig zu betonen, dass die europäische Finanzpolitik sich auch weiterhin darauf besinnt, ein Auseinanderbrechen des Währungsraums zu verhindern.