Wie in allen gutbürgerlichen Münchner Wohnvierteln sind auch in Neuhausen viele originelle Jugendstil-Mietshäuser und Villen zu finden. Auf unserem Rundgang lernen wir Werke von Spitzenarchitekten wie Richard Berndl, Martin Dülfer, Karl Hocheder, Max Littmann oder Friedrich Thiersch kennen, die bisher viel zu wenig beachtet wurden. Auch die Stadtplanung Neuhausens war den besten Fachkräften anvertraut - die Vorteile von Theodor Fischers Planung mit ihrer aufgelockerten Bebauung weiß man auch heute noch zu schätzen.

Als "Fürstenweg" war die Nymphenburger Straße eine wichtige Verbindung zwischen Residenz und Schloß Nymphenburg, schon bevor sie unter König Ludwig I. mit den Propyläen ein erstes repräsentatives Bauwerk erhielt. Den Anfang der Nymphenburger Straße prägten bis in die Gegenwart die Gebäude der Löwenbrauerei. Von der ursprünglich klassizistischen Bebauung ist fast nichts erhalten. Ihr folgten noble Wohnhäuser des Historismus und des Jugendstils, die teilweise in den Seitenstraßen noch zu sehen sind. Gaststätten und Kinos belebten die verkehrsreiche Straße, die wir erkunden.

Mit seinen Reihenhäusern und Villen in den Formen eines heimattümlichen Jugendstils gehört Gern zu den begehrtesten Wohnvierteln Münchens. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts nach den Vorbildern englischer Gartenstädte konzipiert, wurden die Parzellen an Architekten oder direkt an bauwillige Interessenten verkauft. Von den ausführenden Architekten sind vor allem Paul Böhmer und Rudolf Hoffmann, Sohn des Erbauers der bayerischen Königsschlösser, zu nennen. Auf unserem Rundgang erfahren Sie Wissenswertes über das Wohnviertel und dessen berühmte Bewohner*innen.

"München von oben herab - Hochhäuser im Stadtbild" lautete 2021 der Titel einer Ausstellung im Palmenhaus des Nymphenburger Schlossparks. Inzwischen hat sich das Stadtbild weiter verändert, ob vorteilhaft oder negativ – darüber gehen die Meinungen auseinander. Unser Rundgang beginnt an der Arnulfstraße beim Hauptbahnhof und zeigt als Beispiele der Stadtbildveränderungen historische Vergleichsfotos von den Ruinen des ehemaligen Verkehrsministeriums, des alten Hauptbahnhofes, vom Hertie-Kaufhaus und vom ehemaligen Hotel Königshof. Thematisiert werden auch die Stachus-Umgestaltung der sechziger Jahre, die Alte Akademie, das ehemalige Neckermann-, das Roman-Mayr-Kaufhaus am Marienplatz und der einstige Kaut-Bullinger.

Nach dem großen Erfolg der Pasinger Villenkolonie I mit ihren 120 Häusern entschloss sich deren Schöpfer, Architekt August Exter, ab 1897 zur Anlage der wesentlich größeren Kolonie II mit 650 Parzellen. Sie war "dörflicher" angelegt als die ältere Kolonie, typologisch vielfältiger und von Anfang an mit Elektrizität und Kanalisation ausgestattet. Werke von überregional bekannten Jugendstilarchitekten wie Karl Hocheder oder Richard Riemerschmid sind hier zu finden, als Käuferschicht wurde wieder der Mittelstand anvisiert.

Was ist vom mittelalterlichen München heute noch erhalten? Bei diesem Rundgang besichtigen wir einiges davon, etwa die Stadtmauerreste beim Isartor oder die gotischen Häuser um den Alten Hof. Im wohl ältesten Bürgerhaus der Stadt, in der Sterneckerstraße 2, befindet sich eine für München besonders typische Sammlung, die den Wirtschaftszweig Brauwesen ebenso eindrucksvoll dokumentiert wie das mit dem Bier verbundene gesellige Leben in der bayerischen Hauptstadt. Im Rahmen der Führung sehen wir einen Film zum Thema "München und das Bier". Das angeschlossene Bierstüberl bietet einen gemütlichen Aufenthalt für Gespräche über das Gesehene.