Männliche Hysterie, Antisemitismus und die Vorgeschichte der Psychoanalyse

(Pressemitteilung der Münchner Volkshochschule vom 6. März 2023)

Die Münchner Volkshochschule lädt zu einer literarischen „Zwiesprache“ mit dem jungen Sigmund Freud ein, die überraschende Einblicke bereithält.

Freuds Psychoanalyse ist heute weltweit bekannt. Die Literaturwissenschaftlerin Dr. Jenny Willner macht auf ihre Vorgeschichte aufmerksam: Wir begegnen Freud als jungem Wissenschaftler in Paris, wo er in den Bann des Neurologen Jean-Martin Charcot gerät. Die meisten Hysteriepatienten Charcots sind männlich, viele sind jüdisch. Während der Antisemitismus zunehmend an Einfluss gewinnt, lehnt Freud die Vererbungstheorien seines Lehrers immer vehementer ab. Charcot hat einen staatlichen Auftrag, ein Auditorium und ein Rednerpult – Freud, sein Übersetzer, hat nur die Übersetzerfußnoten, um seine Argumente vorzubringen.

Männliche Hysterie, Antisemitismus und die Vorgeschichte der Psychoanalyse
Jenny Willner auf den Spuren Sigmund Freuds in Paris

Mit einem ungewohnten Blick auf den jungen Freud führt der Vortrag in grundsätzliche Fragen der Psychoanalyse ein und gibt Ausblicke auf Freuds berühmte spätere Texte.

Dr. Jenny Willner ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität München.

In der ReiheZwiesprachen zwischen gestern und heute kommt jeweils eine zeitgenössische mit einer historischen Persönlichkeit „ins Gespräch“. In der Begegnung mit ihrem Werk wird sichtbar, wie aktuell ihre Ideen und Erkenntnisse auch heute noch sind. Die Reihe ist eine Kooperation der Münchner Volkshochschule mit dem Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern. Der nächste Abend in der Reihe „Zwiesprachen“:

  • Todesfuge – Biographie eines Gedichts
    Thomas Sparr in Zwiesprache mit Paul Celan
    Mo. 13. Februar, 19 Uhr
    Gasteig HP8, Projektor Halle E
    Kursnummer P244095

Kontakt:

  • Felix Maria Fixemer, Programmreferent*in der Münchner Volkshochschule
    Telefon (089) 48006-6213, maria.fixemer@mvhs.de
  • Susanne Lößl, Leitung Pressestelle der Münchner Volkshochschule
    Telefon (089) 48006-6188, Susanne.Loessl@mvhs.de